Zum Inhalt springen
< Hybrid-Kamera mit System

HK-Schusszähler für Handwaffen

Das Heckler & Koch Bolt Motion Sensor System (BMSS) in Anwendung

HK 416RC mit BMS-Modul in der Detailansicht

HK437RC mit BMS-Modul in der Detailansicht

Jedes nutzerseitig vorhandene, handelsübliche Laptop ist für die aufbereitung der Daten geeignet. Es wäre auch eine direkte EPR-Datenbang-Anbindung denkbar.

Heckler & Koch Bolt Motion Sensor System (BMSS) - Digitaler Schusszähler für Handwaffen

Basis für Logistik-, Instandhaltungs- und Munitionsmanagement


Von Marc Roth[1]

Während nahezu alle Bereiche der Waffen- und Munitionsentwicklung sowie –nutzung, inzwischen vergleichsweise hoch technisiert sind, blieb die genaue Belastung des jeweiligen Waffensystems - sowohl mit scharfen Schüssen als auch Verschlussbewegungen ohne Schuss - von jeher eine technische Unbekannte. Eine automatisierte oder sonst zuverlässige Erfassung dieser Größen war der große unerfüllte Wunsch behördlicher Beschaffer und Nutzer, aber gleichermaßen auch der Waffen- und Munitionsindustrie. Die klassischen (rein waffenseitigen) logistischen und vertragsrechtlichen Aspekte wurden in jüngerer Vergangenheit anlassbezogen durch das sog. Munitionsmanagement als Haupttreiber für die Realisierung eines digitalen Schusszählers quasi „rechts überholt“. Mit der Erfassung der Waffenbelastungsereignisse bzw. Generierung der Rohdaten stellt sich gleichzeitig die Frage, wie und bis zu welchem Grad diese im ersten Schritt ausgelesen, und im zweiten Schritt aufbereitet und in komplexere Systeme eingepflegt und weiterverarbeitet werden – und dies Alles (im Zeitalter der SIGINT[2]) unter jederzeitiger Gewährleistung der IT-Sicherheit.

Dieser Beitrag soll zur Diskussion anregen und stellt daher einen grundsätzlichen Problemaufriss, sowie konzeptionelle Grundsatzerwägungen zum Thema „Schusszähler“ dar und beschreibt das Heckler & Koch BMSS in seinem derzeitigen Entwicklungsstand; es handelt sich beim BMSS derzeit noch nicht um eine marktverfügbares Serienprodukt, weshalb alle technischen Angaben eine entwicklungsseitige Momentaufnahme darstellen und daher unter dem Vorbehalt der Änderung stehen müssen.

 

Die Komplexität des Themas und dessen ausführliche Betrachtung hat einen Umfang zur Folge, der die vollständige Darstellung an dieser Stelle zu unübersichtlich werden ließe. Daher bieten wir in Kooperation mit Heckler & Koch die Möglichkeit, den vollständigen Beitrag unter diesem Link zum Download an: https://www.heckler-koch.com/Downloads/Fachpublikationen/DE/2024-02%20Polizeipraxis-HK%20Schussz%C3%A4hler.pdf


[1] Der Autor ist Rechtsanwalt sowie öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schusswaffen, Schalldämpfer und Munition ab 1848 und bei der Heckler & Koch GmbH als Prokurist in den Funktionen Vice President Produktstrategie und Sonderaufgaben eingesetzt. Im Rahmen seiner Tätigkeit berät er u. a. seit über 20 Jahren militärische und polizeiliche Tier1-Spezialkräfte, sowie Nachrichtendienste verschiedener Nationen; zwischen 2003 und 2013 schwerpunktmäßig US Special Forces im Zusammenhang mit deren Anti-Terror-Einsätzen in Afghanistan und dem Irak. Seit 2008 ist der Autor u. a. maßgeblich an der Konzeption und Entwicklung des sog. „digitalen Schusszählers“ BMSS sowie dessen Peripherie beteiligt.

[2] „Signals Intelligence“, der international gängige Sammelfachbegriff für alle Arten der primär hoheitlichen bzw. nachrichtendienstlichen/behördlichen und gefechtsfeldmäßigen Detektion elektronischer Signaturen. Auch signalerfassende Aufklärung genannt, ist die Gewinnung von Erkenntnissen aus elektromagnetischen Ausstrahlungen mit Kommunikationsinhalt (Fernmeldeaufklärung – FmAufkl; communication intelligence – COMINT) und ohne Kommunikationsinhalt (Elektronische Aufklärung – EloAufkl; engl. electronic intelligence – ELINT). Unter den Begriff der elektronischen Aufklärung fällt auch die Foreign Instrumentation Signals Intelligence (FISINT) und die Measurement and Signature Intelligence (MASINT). Früher im Deutschen primär als „Fernmeldeaufklärung“ (FMaufkl) oder Fernmelde- und Elektronische Aufklärung (Fm/EloAufkl) bezeichnet, da primär Schreib-, Sprech- und Schreibfunk Gegenstand der SIGINT waren, während heute davon praktisch alle Arten von aufklärbaren Akustik -und Elektronikwellen erfasst werden.